Schneemann (Lumiukko)

Nachdem hier nun genügend Schnee liegt haben sich hier auch irgendwelche Studenten-Nachbarn gefunden, die in einer heimlichen Nachtaktion einen Schneemann vor unseren Treppenaufgang aufgestellt haben. :-)

Ansonsten hier noch ein paar Bilder von einem winterlichen Spaziergang... Tatsächlich kann man ne ganze Weile bei -15° Celsius durch den Schnee stapfen ohne zu frieren oder Visionen von einem wärmenden Feuerchen zu bekommen; solange man nicht gerade minutenlang rumsteht, weil man beispielsweise auf den Bus warten muss, ist die Kälte also kein Problem.

Morbacka

Am Wochenende ging es einige Kilometer aus Turku raus und die Küste entlang zu einem wunderschönen kleinen Ort... Morbacka (Ne allgemeine, aber finnische Webseite findet ihr hier). Von meiner Wohnung hier ist das vielleicht fünf Kilometer entfernt.

Dort leben eine Missionarsfamilie und einige andere Leute in mehreren kleinen Häusern in einer Kommunität zusammen; an diesem Wochenende sollte hier ein Taizé-Treffen stattfinden, zu dem um die 20 Leute aus Südfinnland anreisten.

Gehört habe ich von diesem Treffen durch Antti, der im letzten Jahr in Jena studiert hat. Wir haben in Jena immer wieder mal was zusammen unternommen. Im Anschluss an seinen Jena-Aufenthalt war er in Taizé (was genau Taizé ist brauch ich euch nicht zu erzählen, ;-) Das weiß man als halbwegs gebildeter Westeuropäer auch ohne eine christliche Kinderstube, oder?) und beim Neujahrstreffen in Zagreb. Davon sollte er hier nun erzählen und wir konnten uns bei der Gelegenheit mal treffen.

Einige Leute von

Morbacka kamen mir auch bekannt vor... wir hatten uns in der Woche vorher im internationalen Gottesdienst gesehen... (Es gibt im Dom jeden Sonntag einen lutherischen Gottesdienst auf Englisch) ... so klein ist die Welt ;-)

Na denn... jedenfalls war ich nun in Morbacka, habe ein nettes kleines Einzelzimmer in der Kapelle bekommen, sehr komfortabel :-) .

Es ist hier alles wunderbar verschneit im Moment und so habe ich mich auf einen kleinen Spaziergang in die Umgebung gewagt ... (Die weiße Fläche zwischen dem Schiff und dem kleinen Häuschen ist übrigens das Meer... zugefroren und mit etwas Schnee bedeckt)

Der Dom zu Turku

Juhuuuuu..... Schneeeeeeeeeeeeeeee !!!!!!!!!!!
Na endlich ist auch mal der schon lang vermisste Schnee in Südfinnland angekommen... das war ja am Anfang schon etwas enttäuschend, als man hier das gleiche mild-warme und windig-regnerische Wetter erleben musste, wie man es aus Deutschland kannte. Nun aber haben aber auch wir in Finnland Schnee und Temperaturen um -10 Grad Celsius... man hält sich nicht unnötig lange draussen auf und stapft dann gut eingepackt im angemessen-vorsichtig-gemächlichen Tempo über trocken knirschenden Schnee hinweg zum Zielort.
An dem Tag wurde auch noch eine kleine Führung durch den Dom angeboten.... er gehört mit zu den ältesten Gebäuden Finnlands und ist der zweitnördlichste Dom (Trondheims Dom ist aber nördlicher).
Das war sehr interessant. Leider habe ich davon aber nur zwei Bilder, auf denen man nahezu nichts erkennen kann.... :-(

Real Finns??

Am Wochenende war ich mit zwei anderen Studenten (aus Polen und Peru) zu einem finnischen Ehepaar eingeladen.
Finnisch ist an ihnen aber wohl kaum etwas....
Er kommt aus England (lebt aber schon seit weit über zwanzig Jahren in Finnland), sie ist aus Amerika...
...real Finns? ;-)

Turku Castle

Eines der ältesten Bauwerke in Finnland ist die Burg (Turun linna), die in Turku direkt am Hafen liegt, wo die Schiffe der Viking-Line aus Stockholm ankommen. Entstanden ist die Burg in der Zeit, in der die 'Geschichtsschreibung' für Finnland beginnt, also mit der schwedischen Besetzung des finnischen Gebietes im 13. Jahrhundert. Ursprünglich wurde die Burg auf einer Insel gebaut. Durch die Landhebung in den letzten Jahrhunderten ist aber der Meeresspiegel so weit abgesunken, dass die Burg nun am Festland liegt.


Der Kulturhistoriker Hannu Laaksonen führte eine große Gruppe von über 50 Leuten durch die verwinkelten Gänge mit ihren zahlreichen Abzweigungen zu verschiedensten Hallen, Schlafgemächern und Kapellen. Man musste aufpassen, dass man in den engen Gängen nicht den Anschluss an die Gruppe verlor... so geschah es immer wieder, dass ein Teil der Gruppe erst später zu uns stieß. :-)
Verkürzt gesagt besteht die Burg aus zwei Teilen aus unterschiedlichen Zeiten: Spätmittelalter und Renaissance. Das ist dort auch deutlich erkennbar... mich würde mal interessieren, nach welchen Bauplänen die im Mittelalter gearbeitet haben, da die Burg zumindest scheinbar unsystematisch in viele Ebenen aufgegliedert ist... der Renaissanceteil des Bauwerks ist aber deutlich strukturierter und mit großzügigen Fenstern ausgestattet.


Durch die nördliche Lage und die Ostsee war es jedes Jahr etwas Besonderes, wenn das erste Schiff in den Hafen einlief. Das bedeutete den wieder möglichen Austausch über schwedische und deutsche Schiffe, denn im Winter war die Burg bis in den April hinein isoliert. In seiner größten Glanzzeit wurden hier übrigens 600 Leute täglich verköstigt.


Wie man sieht hatten wir an dem Tag wunderbares Wetter :-)
(Die meisten Bilder in diesem Post habe ich von Julia, danke schön)
Nachtrag: Das Bild muss hier aber auch noch mit rein (Merci Anne-Marie):

Abendliche Gespräche

Neulich im 'la villa'... einem netten kleinen Café im Stadtzentrum. (Dziekuje Ewa)

Spielautomaten

Die Faszination des Glücksspiels ergreift hier in Finnland auch die ältere Bevölkerung... ganz frei und offen im Eingangsbereich kleinerer und größerer Supermärkte.

Das war wohl der größte Kulturschock hier ;-)

Eine besondere Schule in Finnland

Letzte Woche schauten wir uns die internationale Schule (http://www.tis.utu.fi)an.
Rund 1.000 Kinder lernen hier in allen möglichen Altersstufen; sie kommen aus Familien, die entweder im Ausland gelebt haben oder mindestens ein nicht-finnisches Elternteil haben. Es gibt aber keine Schulgebühren, da sie die Genehmigung für den Aufbau dieser Schule nur unter dieser Bedingung erhalten haben.



In einer Klasse wurde gerade Finnisch als Fremdsprache unterrichtet... die Farben.
Unterrichtssprache ist ansonsten Englisch.

Ein kleines Filmchen veranschaulicht das noch etwas :-)








An dieser Schule ist auch die Teacher Training School (http://www.tnk.utu.fi) angesiedelt, so dass die Lehrer und Schüler unter idealen Bedingungen arbeiten können, da notwendige Dinge angefordert werden können.

Joulupukki

Als ich mich am Samstag kurz vor 17:00 Uhr auf dem Weg Richtung Kauppatori (Marktplatz) am Dom vorbei kam schien dort wohl etwas Besonderes im Gange zu sein, denn es war eine Bühne aufgebaut, Scheinwerfer leuchteten, ein Fernsehteam war angerückt und viele Leute mit kleinen Kindern standen in einem weiten Halbkreis davor und schienen auf etwas zu warten. Und tatsächlich gings dann auch gleich los:

Es ertönte Musik, der Weihnachtsmann (Joulupukki; wie uns glaubhaft versichert wurde wohnt er hier Finnland) kam auf die Bühne und erzählte irgendwas... anschließend folgte eine nette Tanzvorstellung.

Ich habe meine Fotokamera gezückt und mal ein paar Minuten davon aufgenommen. Das Erste ist in ziemlich schlechter Bildqualität, hier könnt ihr wunderbar einen Eindruck davon bekommen, wie sich die finnische Sprache eigentlich anhört . Das zweite Filmchen hat eine bessere Auflösung und ihr werdet da ein altbekanntes Lied wiederentdecken. :-) und ist jetzt auch abrufbar... hier

Turku... wo liegt das denn?

Als ich in den vergangenen Monaten von meinem Auslandssemester erzählt habe wussten die Wenigsten wo Turku ungefähr liegen könnte; Åbo kannten noch weniger ;-)

Turku liegt im Südwesten Finnlands und hat ungefähr 170.000 Einwohner.

Es ist eine zweisprachige Stadt. Neben der Landessprache Finnisch wird hier auch relativ häufig Schwedisch (die zweite Amtssprache Finnlands) gesprochen; die einzige schwedischsprachige Universität Finnlands ist hier in Turku (Åbo Akademi, da habe ich auch nen Schwedisch-Kurs belegt).

Finnland gehörte über 500 Jahre zu Schweden, bis es 1808 im Finnischen Krieg an Russland ging, und nun Helsinki aufgrund der relativen Nähe zu St. Petersburg zur wichtigsten Stadt wurde. So sieht sich Turku als die 'wahre' Hauptstadt. Und seit 1917 ist Finnland unabhängig, übrigens mithilfe deutscher Truppen.
Dieses Schicksal der 'zweiten' Stadt spiegelt sich interessanterweise auch in einigen Städtepartnerschaften wieder... mit Göteborg (Schweden), Bergen (Norwegen) und Århus (Dänemark) :-)

Seit wenigen Jahren verkauft sich Turku übrigens als Weihnachtsstadt. Nach einer Tradition aus dem Mittelalter wird hier jedes Jahr an Heiligabend der Weihnachtsfrieden verkündet. Das ist eine ziemlich populäre Veranstaltung, die auch landesweit übertragen wird und, wie mir vor meiner Ankunft schon erzählt wurde, für viele finnische Familien zur Weihnachtszeit dazugehört. Dieser Weihnachtsfrieden gilt dann für 20 Tage bis zum 13. Januar (St. Knut-Tag).
Bei Störung des friedlichen Zusammenlebens in diesem Zeitraum wurde in früheren Zeiten verschärfte Strafen ausgesprochen.

Der Hafen und ein wenig Sonne...

Am Wochenende sind wir in einer kleinen Gruppe mal von der Domkirche zum Hafen gelaufen.

Und tatsächlich schien dann auch mal die Sonne derart kräftig durch die Wolken hindurch, dass man auch deutlich eine Spiegelung auf dem Wasser erkennen konnte.

Orientation Courses

Die ersten Tage ging es darum die notwendigen Gänge zu erledigen.... ein Glück, dass die Uni hier sehr studentenfreundlich zu sein scheint... mit meiner Tutorin Laura ging das dann ganz flott
Bankkonto, finnische Telefonnummer, Registrierung an der Uni, beim 'Studentenwerk' (nicht direkt vergleichbar; man bekommt aber einen Studentenausweis, mit dem man die Studentenvergünstigungen bekommt), Zeitpläne für die Kurse studieren, Bibliotheksrundgang, Internetanschluss für Uni und für das eigene kleine Zimmer beantragen, ... und noch so dies und das. Es ging jedenfalls den ganzen Tag so durch und auch als es schon dunkel war ;-)

Ganz erschöpft kam ich dann heim und dann gings zur Sauna.... das Studentenwohnheim hat eine kleine Sauna, die einmal in der Woche für zwei Stunden kostenfrei ist :-) Finnland eben :-)
Dort habe ich dann die ersten anderen Studenten kennengelernt... Mit Martin aus Peru habe ich dann den Plauener Stollen von Sunny aufgegessen :-) und viel über Deutschlands Eigenheiten und irgendwelche geschichtlichen Zusammhänge erzählt.

'The land of ice and snow' ... ;-)

Gut, dass ich mich vor der Abfahrt noch mit Nicole getroffen habe, die das letzte Semester in Turku verbracht hat… so war ich auf einiges doch vorbereitet. Aber das hier um diese Zeit kein Schnee liegt, sondern stattdessen Plusgrade herrschen, schien mir doch zu unglaublich...

Am Neujahrsmorgen gings jedenfalls los... mit zuwenig Schlaf und schwerem Gepäck per Tram, Bahn, Bus und Flugzeug von Jena Paradies über Berlin Tegel-Helsinki nach Turku.

Das Wetter hier in Turku entsprach bei meiner Ankunft ungefähr dem, was ich aus den vergangenen Tagen in Deutschland kannte: jahreszeitunverhältnismäßig mild-warmes-windiges Wetter. Hinzu kam hier lediglich noch die länger andauernde Dunkelheit und die fast ständige Dämmerigkeit des Tages. Doch die Finnen bemerken schon, dass die Tage wieder länger hell bleiben...

Da hinten irgendwo habe ich auch mein Zimmer... das Wetter auf dem Bild ist übrigens erstaunlich gut; in der ersten Woche hat es fast nur geregnet.

Prolog

Ein Blog....
angesichts der Tatsache, dass dies die praktischste Möglichkeit ist von sich hören zu lassen, ohne anderer Leute E-Mail-Postfächer mit unnützen Bildern zu verstopfen, habe ich mich nun auch mal daran gewagt.... Man hat auch unglaublich viel Zeit, wenn man niemand kennt, kein Internet hat, die Bibliothek seltsame Öffnungszeiten hat und es draussen fast die ganze Zeit dunkel ist ;-)

Zahlreiche Mails nach Ergehen und Fortkommen habe ich in den letzten Tagen beantwortet und die Studenten unter euch haben auch schon die ersten Bilder gesehen.