Der typische Finne gehört der evangelisch-lutherischen Staatskirche an, lebte vor fünfzig Jahren noch irgendwo auf dem Land und ist heutzutage mit führend im Mobilfunk- und Internetbereich.
Abweichungen davon gibt es kaum. Ausländer waren eine marginale Erscheinung vor zwanzig Jahren. Man konnte die Afrikaner im Land an zwei Händen abzählen.
Das hat sicherlich mit der Randlage Finnlands zu tun und mit der Schwierigkeit der Sprache.
Selbst heutzutage aber hat Finnland lediglich um die 2 % Ausländeranteil (Schweden hat um die 11 %), die meist um Helsinki angesiedelt sind.
In Finnland ist man es nicht gewohnt, dass man von Menschen umgeben ist, die deutlich vom finnischen Standard abweichen und macht es Einwanderern nicht gerade einfach, nach Finnland zu kommen bzw. hier heimisch zu werden.
Die Dunkelheit im Winter, die hohen Steuern und die außergewöhnliche Stellung der Sprache erleichtern die Situation auch nicht.
Von der Financial Times kommen zwei Artikel zu diesem Thema:
- Immigration: The quest to be a magnet for migrants
- Foreign investment: Lack of incentives hampers FDI flow
Skandinavier und Westeuropäer zählen dabei aber kaum als Ausländer.... damit sind vor allem Russen, Afrikaner und Asiaten gemeint. Nun gut, als Deutscher fällt man hier im Strassenbild kaum auf und wenn man seine Brocken Finnisch an den Mann oder die Frau bringen möchte finden die den Akzent toll, wechseln aber in die englische Sprache.
Russisch ist hier ziemlich unbeliebt; auch wenn man (meist sehr großen) Respekt vor Russland als Staatsgebilde hat; und man auf politischer Ebene alles versucht, um nicht die Aufmerksamkeit diese unberechenbaren Imperiums auf sich zu lenken.
Der Verteidigungsminister Finnlands Jyri Häkämies hat da neulich in einer Rede gesagt, was 'alle' denken, woraufhin gleich zurückgerudert und die offizielle Linie verkündet wurde :-)
(Hier die Rede: www.defmin.fi ...
"In general, Finland is privileged to be located in one of the safest corners of the world. However, given our geographical location, the three main security challenges for Finland today are Russia, Russia and Russia. And not only for Finland, but for all of us." ). Für die baltischen Länder ist die Nähe zu Russland ein noch größeres Problem, da auch im eigenen Land bis zu 40 % Russen und Russischstämmige leben. Und bei etwaigen Konflikten mit Russland hilft auch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union nicht weiter, wie man ja im Mai sehen konnte, als in Tallinn ein sowjetisches Kriegerdenkmal umgesetzt wurde. Da zeigt sich dann, dass die EU wirtschaftlich orientiert ist und nur wenig mit europäischer Solidarität und Idealen zu tun hat. Auf Gazprom und die Ostsee-Pipeline, sowie Schröders unrühmliches und korruptes Verhalten werde ich hier immer wieder angesprochen.
....Wer Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.... Man kann die Beschwichtigungspolitik Finnland nicht zum Vorwurf machen. :-(
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